Geschichtliches

In England und Deutschland
1863 wurde in England der erste Fußball-Landesverband gegründet, nachdem 1848 in Cambridge die Regeln festgelegt wurden.Deutschlands ältester Fußballverein ist Germania Berlin von 1888. Der Deutsche Fußballbund entstand 1900 in Leipzig.
 
Auszüge aus “Chronik eines Sportvereins” von Alex Pelzer 1994
 
 
Im Oldenburger Land
Genau wie bei der Gründung des Turnvereins 1906 ist man auf Vermutungen angewiesen, was den Ausschlag gab, dass eine Gruppe junger Männer sich 1919 zusammenfand, um einen Fußballverein ins Leben zu rufen.
 
Der erste Fußballverein in unserer Gegend ist der FC Oldenburg von 1897. Seit 1907 gab es in Wildeshausen einen Fußballverein. Von daher können Anregungen gekommen sein. Im ersten Weltkrieg (1914-1918) waren aber auch belgische und französische Kriegsgefangene in Goldenstedt, die vielleicht den Fußballsport bekannt machten. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Bekanntlich wurde im Lehrerseminar Vechta schon vor dem 1.Weltkrieg Fußball gespielt. Dies könnten Goldenstedter, die diese Einrichtung besuchten übernommen haben.
 
Auszüge aus “Chronik eines Sportvereins” von Alex Pelzer 1994
 
 
Die Gründung des Fussballvereins
Im Mai 1919 versammelten sich in der Kegelstube des GastwirtsKuhlmann in Ambergen der Anstreicher Josef Schillmöller aus Goldenstedt, der Landwirt Heinrich Mairose aus Einen , die Schuhmacherlehrlinge Heinrich Wübbeler aus Ambergen und Adolf Rohe Goldenstedt die Seminaristen Heinrich Helms aus Gastrup und Theo Muhle aus Goldenstedt sowie etliche Gesellen der Stellmacherei Anhuth und anderer Firmen. Ihren Verein nannten sie SV Goldenstedt und nahmen als Vereinsfarben schwarz-gelb. Zum Vorsitzenden wählten sie Josef Schillmöller, dei schriftlichen Arbeiten sollten die angehenden Lehrer Heinrich Helms und Theo Muhle erledigen.
 
 
Der erste Sportplatz
Zuerst spielte man auf einer Weide des Gastwirts Kuhlmann in Ambergen. Dann Wechselte man auf eine ehemalige Sandgrube in Einen, die der Landwirt Mairose angeboten hatte, wo heute Fortuna Einen seinen Platz hat.
 
 
Der neue Sportplatz an der Hunte
Als 1933 Josef Schillmöller Hanni Feldhaus, die Tochter des Gastwirts August Feldhaus “Zur Goldenen Brücke” heiratete, bot ihm sein Schwiegervater einen Platz an, der vorher auch als Sandgrube gedient hatte. Zusammen mit der Gemeinde wurde der neue Platz hergerichtet.
 
 
Der Verein in der Nazizeit
Durch diesen Verein, der natürlich Spieler von Frisia abzog, bekam Goldenstedt Schwierigkeiten, vollständige Mannschaften aufzustellen. So machte Hans Klostermann in einem Brief am 23.10.1933 an den Kreisführer Plogmann in Osnabrück den Vorschlag, die drei Vereine SV Frisia Goldenstedt von 1919, den TuS Lutten von 1921 und Fortuna Einen von 1932 zusammenzuschließen, da drei Vereine in einem Ort (Lutten war 1933 eingemeindet worden) zuviel wären. Der Kreisführer befürwortete dies. Aber Lutten und Einen lehnten ab.
 
1937 war Lehrer Walter Becker nach Delmenhorst verzogen. Dafür übernahm der Viehhändler Heinrich Lück den Vorsitz des Vereins, er wurde Vereinsführer (so hieß dieser Posten in der Nazizeit) und blieb es bis 1945.
Da viele Spieler nach Kriegsbeginn (1939) zur Wehrmacht eingezogen wurden, bezahlte Heinrich Lück ihre Beiträge im Verein, damit sie Mitglieder blieben. Außerdem besorgte er für fehlende Spieler Ersatz durch Soldaten aus den Kasernen der Umgebung und Männer vom Arbeitsdienst.
 
Der Platz an der Hunte lag parallel zur Straße Goldenstedt-Twistringen, sehr nahe der Fahrbahn, nur durch einen Graben getrennt. Diese Lage war ungünstig. So beschloß der damalige Bürgermeister Kruse, den Platz um 90 Grad zu drehen. Das Land hatte man schon Jahre vorher vom Landwirt Heinrich Feder aufgekauft.
 
Etwa 30 französische Kriegsgefangene übernahmen 1941/42 unter Anleitung von Heinrich Sander die Arbeit und brachten den Platz in die jetzige Lage. Um das Spielfeld kam eine Laufbahn, aber nur provisorisch hergerichtet.
 
 
Die Nachkriegszeit
Seit April 1945 war Goldenstedt von den Engländern besetzt, und im Mai1945 war der Krieg beendet. 1946 wurde der Arzt Dr. Alfons Strothmeyer Vorsitzender des Vereins.
 
 
Der Zusammenschluß
Im gleichen Jahr vereinigten sich die zwei Vereine Goldenstedts: Aus dem Turnverein Jahn Goldenstedt und dem Fußballklub SV Frisia Goldenstedt wurde der TuS Frisia Goldenstedt. Vereinslokal war in dieser Zeit die Gatstätte Haumann. Zwei Jahre später, 1948, wurde der Bankbeamte Heinrich Ruholl, ein Sohn des früheren Schulleiters, Vereinsvorsitzender und blieb es bis 1952.  
 
In seine Zeit (1950) fiel die Herausgabe der ersten Vereinssatzung: im 30. Jahr des Bestehens des Vereins, so heißt es dort. Das Vereinslokal war von 1948 bis 1950 die Gaststätte Josef Klostermann. Ab 1950 wechselte der Verein das Vereinslokal und ging zur Wirtschaft Oesting (Brummer).
 
1951 wurde Josef Nordmann, der im Jahr vorher zum Gemeindedirektor von Goldenstedt gewählt wurde, Vorsitzender des Vereins.
 
Verbesserungen im Sportbereich
In seine Amtszeit fiel der Ausbau des Huntestadions, das am 17.10.54 eingeweiht wurde. 13.350 DM hatte dies gekostet, 1665 Arbeitsstunden an Eigenleistung hatte der Verein gebracht.
 
Im gleichen Jahr sammelte der Verein schon Geld für den Bau einer Turnhalle in einer Nagelaktion. Aber erst 1956 wurde mit den Vorarbeiten für die neue Turnhalle begonnen, wobei der Sportverein erhebliche Eigenleistungen erbrachte. Ein Jahr später, am 30. Juni 1957, wurde die Halle feierlich eingeweiht.
 
Vorsitzender war bereits seit 1956 Fleischbeschauer Johann Wollering (Rötkers Jan), der 1957 durch den Ingenieur Gerhard Glatzer abgelöst wurde. In diese Zeit wurden eine Zaun und Sitzreihen im Stadion angebracht. Im Vorstand wurde angeregt, eine Schwimmabteilung zu gründen, da die reguläre Hunte keine Schwimmmöglichkeit mehr bietet.
 
Zur Winterzeit wurden in diesen Jahren ein paar Mal Karnevalsfeste gefeiert. 1960 wurde der Gastwirt Hans Oesting Vorsitzender, der ein Jahr später (1960) schon wieder durch Johann Wollering abgelöst wurde.
 
Der blieb bis 1963. Dann übernahm der Gemeindedirektor Josef Nordmann wieder dieses Amt und blieb Vorsitzender bis 1969. Während seiner Tätigkeit wurden 1966 die Umkleideräume bei Straßburg erneuert und Duschen installiert.
 
Im gleichen Jahr erhielt der Trainingsplatz im Huntestadion eine einfache Lichtanlage, und 1967 wurde der ehemalige Reiterplatz zum zusätzlichen Sportplatz für 16.600 DM umgebaut, davon waren 5.600 DM Eigenleistung von Frisia. 1968 wurden die ersten sechs Übungsleister/innen im Landkreis Vechta eingesetzt, darunter die Goldenstedter Turnerin Bärbel Schröder.
 
 
Das 50. jährige Bestehen 
Im Jahre 1969 wurde das 50jährige Bestehen des Goldenstedters Vereins gefeiert. Am Himmelfahrtstag, dem 15. Mai, zog man in einem Festzug zum Huntestadion, wo zwei Fußballspiele vor 3000 Zuschauern stattfanden: Bezirksauswahl – Huntegau (1:4) und Blau Weiß Lohne/TuS Frisia Goldenstedt – VFL Osnabrück (2:8). Anschließend war ein Empfang im Vereinslokal Straßburg mit dem Vorsitzenden Josef Nordmann, dem Bürgermeister Dierkes, dem Gemeindedirektor Scholübbers, dem KSB Vorsitzenden Carsten, dem Vorsitzenden des Norddeutschen Fußballverbandes Hornborstel, dem früheren 1. Vorsitzenden von Goldenstedt Josef Schillmöller und vielen anderen.
 
Im gleichen Jahr 1969 wurde Maurermeister August Dierken zum Vorsitzenden gewählt, Josef Nordmann verzichtete auf eine Wiederwahl
 
 
Das neue Sportlerheim 
In dieser Zeit begannen wieder Planungen zur Verwendung des ehemaligen HJ-Heimes (Jugendheim) für den Sport. Schon 1951 sollte es umgebaut werden (gleichzeitig sollten weitere Sportanlagen, sogar ein Schwimmbad entstehen), ab 1965 waren Verhandlungen mit dem Jugendherbergsverband im Gange, die aber scheiterten, dann sollte es verkauft werden.
 
Da schaltete sich 1970 der neue Vorsitzenden, der Bautechniker Heinz Stein, ein und schlug vor, es zum Sportheim umzubauen. Die Gemeinde war einverstanden.
 
Ab 1971 war der Vereine der Pächter und begann es mit Hilfe der Gemeinde und des Sportbundes für 65.000 DM herzurichten. Davon waren 24.000 DM Eigenleistungen und 8.000 DM Spenden als Geldbeträge oder Sachleistungen. Sogar der Pastor spendete zwei Fenster und das Altersheim eine Tür. Am 28. Juni 1972 wurde es eingeweiht.
 
 
Weitere Verbesserungen
Um Gelder vom Sportbund für dieses Vorhaben zu erhalten, musste 1970 eine neue Satzung beschlossen und der Verein ins Vereinsregister eingetragen werden. 1972 wurde August Dierken wieder Vorsitzender und blieb es bis 1988.
 
Im Jahre 1973 wurde eine Flutlichtanlage für 49.100 DM im Huntestadion installiert, davon bezahlte der Verein knapp 30.000 DM, von denen 14.000 DM Eigenleistung waren. Am 10. August 1973 wurde sie mit einem Spiel des TuS Frisia Goldenstedt gegen eine Auswahl von Lohne, Oythe, Visbek, Drentwede und Mörsen eingeweiht, das Goldenstedt 4:3 gewann. In den folgenden Jahren bemühte sich der Vorstand um einen weiteren Sportplatz. Endlich, im Jahre 1977/78 wurde dieser Platz fertig. Gleichzeitig wurden auf Kosten der Gemeinde die Leichtathletikanlagen überholt.
 
Im Jahre 1977 wurde die erste Zeitschrift des Vereins „Sportblick“ von Christa Nehues, Heinrich Holzenkamp, Hans-Joachim Morthorst, Franz Schillmöller und Martin Holzenkamp herausgegeben, die heute noch erscheint. Der Verein wurde in den 80er Jahren immer größer. Die Sanitärräume im Sportheim reichten nicht mehr aus. Deshalb beschloß der Vorstand, einen Anbau mit zwei Umkleideräumen und einem Duschraum für rund 67.000 DM zu bauen. Am 15. März 1985 wurde der Anbau eingeweiht. 1988 gab August Dierken das Amt des Vorsitzenden ab und wurde nach Heinrich Lück und Josef Nordmann zum dritten Ehrenvorsitzenden gewählt.
 
 
Frisia Mitte der 90er
Zum Nachfolger von August Dierken wurde 1988 der Staatlich geprüfte Techniker für Holz-und Betriebstechnik Wilfried Feder einstimmig gewählt.
 
1988 wurde das Vereinslokal vom neuen Vorstand, von Berta Oesting (Gaststätte zur scharfen Kurve) zu Ludwig Grimm (Hotel zur Schmiede) verlegt.
 
Der kleine Trainingsplatz auf dem Sportgelände am Huntestadion ging 1991 verloren, da ein Privatmann einen Teil des Geländes zurück forderte. Der Rest des Platzes wurde von der Gemeinde zum dringend benötigten Parkplatz umgebaut und steht seit 1992 zur Verfügung. Auch das alte Sportheim sollte renoviert werden. Fachleute rieten davon ab, weil das Gebäude marode und viel zu klein war. So wurde im neuen Vorstand der Beschluß gefasst, mit sehr viel Eigenleistung unter der Leitung des ersten Vorsitzenden Wilfried Feder, mit Hilfe der Gemeinde und des Landessportbundes, ein neues Vereinsgebäude für rd. 800.000 DM zu bauen. Die ehrenamtlichen Helfer griffen kraftvoll in die Speichen und ermöglichten so, im Kostenrahmen zu bleiben. Diesen ehrenamtlichen Helfern gebührt ein herzlicher Dank an dieser Stelle. Der dringend benötigte dritte Platz kam etwas später hinzu. So hat Frisia sehr viel an Eigeninitiative und Engagement mit Herzblut umgesetzt.

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